Ein Film der zumindest in Deutschland nie eine echte Chance bekam. Verramscht in den kleineren Sälen gigantischer Multiplexkinos, obwohl An Unfinished Life wunderbar ins Programm kleinerer Lichtspielhäuser gepasst hätte. Vermutlich lag es an dem scheinbaren Widerspruch eines veritablen Superstaraufgebots (der Film bietet mit Robert Redford, Morgan Freeman und Jennifer Lopez drei Topverdiener, dazu noch Sergeant Winter aus „Brothers in Arms“ als eifersüchtiger Ex) und der arthaus kompatiblen Handlung.
Man könnte nun meinen, dass sich hinter diesem Paradox eine kleine Perle verbergen könnte. Tatsächlich plätschert der Film jedoch ähnlich unaufgeregt dahin, wie er sich vermutlich bald aus den Kinos verabschieden wird. Die Geschichte ist ein wenig fad, vor allem die spirituelle Klammer mit dem Bär hat mich überhaupt nicht überzeugt. Als der Bär erneut auf sein Opfer (Morgan Freeman) trifft, verpufft diese Szene obwohl sie ein Höhepunkt sein müsste.
Weshalb mir An Unfinished Life dennoch Spaß gemacht liegt vor allem an den Szenen zwischen Redford und Freeman, zwei echten Haudegen alter Schule, deren sonnengegerbte Haut das Aroma von filterlosen Zigaretten ausströmt, von weitem Land und großer Freiheit also. J.Lo macht ihre Sache gut, aufregend fand ich sie noch nie. Obendrauf, als Bonus, wenn man so will, gibt es noch wunderschöne Landschaftsaufnahmen und eine Beiläufigkeit, die mir grundsätzlich nicht unsympathisch ist.
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