Ungemein dichtes Drama mit komödiantischen Elementen. Eva Löbau spielt die Hauptfigur der Lehrerin Melanie Pröschle bis zur Schmerzgrenze hin authentisch. Der Film bietet auf der anderen Seite keine Überraschungsmomente. Das ist, wie wenn man jemanden in eine röhrenförmige Wasserrutsche steckt. Von Anfang an ist klar was passieren wird.
Für mich persönlich hat dieser Nachteil überwogen. Ich konnte und wollte dieser hilflosen, dem "Untergang" geweihten Figur nicht über 80 Minuten dabei zuschauen, wie sie sich konsequent ihrer menschlichen Würde beraubt. In der letzten Szene bleibt Erstlingsregisseurein Maren Ade beinahe nichts anderes mehr übrig, als ihr diese Würde zurückzugeben.
In der schönsten Einstellung des Films sieht man am Ende Melanie, wie sie das Steuer ihres fahrenden Wagens aus der Hand gibt, langsam nach hinten, auf die Rücksitzbank klettert, das Fenster öffnet, um tief durchzuatmen. Es sei nicht verschwiegen, dass ich nach etwa 30 Minuten über den Rest drübergeshuttelt bin. Stilistisch und dramaturgisch einfach zu uninteressant.