Ermüdendes filmisches Experiment von Robert Rodriguez nach Frank Millers Comics. Nach etwa einer Stunde, als mir langweilig wird, ertappe ich mich bei dem Gedanken, wie es wohl wäre, wenn man die Tonspur ausblenden würde. Die Wucht der Bilder, die rasanten Schnittsequenzen, all das ist nicht von der Hand zu weisen und es gibt auch ganz tolle Übergänge, immer dann, interessanterweise, wenn Autos eine Rolle spielen, sich explosionsartig ins Bild drängen.
Schauspieler: Mickey Rourke gefiel mir am Besten. Wunderbares Make-up, tiefes Timbre. Rourkes Figur tankt sich durch absurdeste Gewaltexzesse, immer blutbesudelt, in seiner physischen Präsenz beeindruckend. Sex and Violence. Da fehlts dann aber wieder hinten und vorne. Rodriguez ist viel zu nett für so etwas. Dazu passt dann Jessica Alba, die immer wirkt wie eine dieser virtuellen japanischen Retortengirlies.
Je länger Sin City dauert, desto offensichtlicher wird diese Kluft aus Behauptung (Down and Dirty) und Highschool Traum. Dann verkommt der Machismo von, sagen wir, Bruce Willis oder Benicio del Torro (obwohl ich den noch am amüsantesten fand) zum überstrapazierten Klischee.