Sarah BSC hat Recht. Wolfsburg war besser, etwa 60 Minuten lang. Die ersten 10 Minuten gehörten Hertha, ein fulminanter Schuss von Neuzugang Pantelic, dann war Sendepause, bis zur 70 Minute, als Arne Friedrich das erlösende 1:0 schießt. Bemerkenswert auch deshalb, weil er, genau wie Flankengeber Ellery Cairo, zu den Schwächsten gehörte.
Überhaupt Cairo. Hatte mir viel mehr von ihm erwartet. Es gab exakt zwei Flankenläufe in 70 Minuten (nach dem Tor wurde er ausgewechselt), definitiv zu wenig. Man kann nur hoffen, dass es mit der verletzungsbedingten, längeren Spielpause zu tun hatte. Pantelic hat mir dagegen sehr gut gefallen. Agil, ungewöhnlich temperamentvoll, speziell im Vergleich zu den meist doch recht unterkühlt wirkenden Herthanern, und mit enormen Drang zum Tor. Für ein Debüt, allererste Sahne.
Noch eine Bemerkung zu den Hertha-Fans. Ich gehöre nicht zu denen, die Fußballfans in einen Sack stecken und draufhauen, wie auch, bin ja selber einer. Und obwohl ich einiges gewohnt bin an Merkwürdigkeiten, musste ich mich am Sonntag doch wundern. Ein Sponsor hatte die tolle Idee diese nervtötenden Kinderrasseln an die Fans zu verteilen, jene, die man eigentlich mitsamt den Schwachsinnströten verbieten sollte. Ich habe selten derart viele Menschen auf einem Haufen erlebt, die nicht in der Lage waren die Dinger in Schwung zu bringen. Das war doch mitunter ein trauriger Anblick.
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Red Eye (Wes Craven; I 2005)
B-Movie von Horroraltmeister Wes Craven, der stellenweise für unfreiwillige Komik sorgt, am Ende dann aber doch nicht genügend Trash-Appeal versprüht um in dieser beliebten Kategorie zu punkten.
Überzeugend Jungstar Rachel McAdams, die den Film erdet. Überfordert Cillian Murphy, der noch als Bad Guy im famosen Batman Begins begeistern konnte, dessen hübsche blaue Augen aber für einen männlichen Lead nicht reichen, zumindest hier nicht.
Das letzte Drittel gefiel mir am besten, wenn Craven das Tempo anzieht und Murphy durch die Gegend torkelt. Das hat Verve und Witz. Dennoch, alles in allem fand ich Red Eye a bisserl fad.
Cinderella Man (Ron Howard, USA 2005)
Perfekt inszeniertes Hollywood Melodram um die Lebensgeschichte des Boxers Jim Braddock. Erstklassig besetzt mit Russel Crowe, Renee Zellwegger und Paul Giamatti. Man weiss, was man von Ron Howard erwarten darf und exakt das bekommt man geliefert, nicht mehr aber eben auch nicht weniger. Zu empfehlen für einen unterhaltsamen Kinoabend mit Begleitung. Taschentücher nicht vergessen.
Doch noch ein, zwei Gedanken: Paul Giamatti verschleisst sich, mein Eindruck. Hier hat er mir nicht sonderlich gefallen, bleibt blass, ist ausschließlich Anspielfläche für Crowe, bis auf eine Szene, als Zellwegger ihn in seinem Appertement besucht, und die vergeigt er, wie ich finde.
Die Boxsequenzen. Das ist wie im Circus, mit viel Blut, dabei aber ungeheuer intensiv. Der Cutter hatte viel Arbeit und ich habe selten besseres in der Hinsicht gesehen. Der Film ist manipulativ ohne Ende, lässt einem kaum Luft zum Atmen, aber Cinderella Man funktioniert.
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