Die Brave New World -Variation, die Aeon Flux letztlich ist, zeichnet sich durch ein bemerkenswert kühl berechnendes Art Design aus. Kühl nicht im Sinne von cool, sondern im Sinne von kalt, wie Eis, bei dessen Betrachtung man bereits den Griff zur Wärmflasche erwägt. Der Film bleibt bis zum Schluß monolithisch in sich verkapselt, jeder wohlwollende Gedanke prallt an der glatten Oberfläche ab und hinterlässt ein fröstelndes Unwohlsein.
Charlize Theron funktioniert in diesem seelenlosen, mitunter quälend langatmigen Werk wie ein computergenerierter Avitar. Entsprechend unwirklich erscheinen ihre diversen Stunteinlagen – bemerkenswert wenn man weiss dass Frau Theron sich nicht doubeln lässt. Ganz grundsätzlich fühlt man sich an die Diskrepanz zwischen Idee und erfahrbare Realität erinnert, die man etwa als Bewohner im Berliner Hansaviertel tagtäglich schmerzlich erleiden muss – für alle Nichtberliner: das Hansaviertel besteht aus einem vom Bauhaus-Stil inspirierten Gebäudeensemble durch das man als architekturinteressierter Mensch gewinnbringend spazieren kann um sich hinterher schnellstmöglich wieder in seinen Altbaukiez zu verkrümeln.
Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass der Film in Berlin und Potsdam gedreht wurde und diesen Umstand gar nicht groß verschleiert. Man hat es geschafft locker 10 Minuten Screentime mit Aufnahmen zu füllen, die unmittelbar an der Sanssouci-Treppe entstanden sind und am Ende hat nur noch die Stabi als „futuristisches“ Motiv gefehlt.
Starttermin in Deutschland: 02.02.2006