Mr.Okada
Samstag, 19. März 2005
DVD Watch: Redemption (USA 2004, Vondie Curtis Hall)
mr.okada | 19. März 05
Für F/X Cable gedrehtes Movie of the week, das über DVD Auswertung und Premiere Pay-TV auch den Weg nach Europa gefunden hat. Jamie Foxx spielt Stanley „Tookie“ Williams, im wirklichen Leben Gründungsmitglied der „Crips“, einer Gang aus Los Angeles, die sich in den letzten Jahrzehnetn in etliche US-amerikanische Ballungsräume exportiert hat. Tookie sitzt seit 1981 wegen mehrfachen Mordes in St.Quentin ein und wartet noch heute auf seine Hinrichtung. Der Film folgt dem nicht gerade neuen Einfall, die Geschichte von außen, über eine Journalistin zu erzählen. Das passiert von Drehbuchseite her jedoch derart ungelenk und holzschnittartig, dass meine Geduld nach gut 15 Minuten aufgebraucht war. Einzig die beiden Hauptdarsteller, neben Jamie Foxx spielt Lynn Whitfield die Journalistin, hielten mich dann doch bei der Stange und der Film nimmt in der zweiten Hälfte tatsächlich ein wenig Fahrt auf, immer dann wenn Foxx und Whitfield im Gefängnis aufeinandertreffen. Dennoch: der Intention des Projekts, die von der ersten Szene an überdeutlich an den Betrachter kommuniziert wird, hat sich alles unterzuordnen. Dialoge etwa dienen vornehmlich dazu statistisches Material und ideologisiertes Gedankengut aufzubereiten. Vondie Curtis-Hall und seine Autoren möchten die (amerikanische) Öffentlichkeit dazu bringen genauer hinzusehen und bedienen sich selbst in geradezu fahrlässiger Weise stereotyper Vorstellungen um dem Stoff die gewünschte Haltung aufzudrängen. Zumindest ist einem die nicht unsympathisch.

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TV-Watch: Hollywood Homicide (USA 2003, Ron Shelton)
mr.okada | 19. März 05
Ron Shelton liebt Los Angeles. In seinen Filmen, zuletzt in der empfehlenswerten James Ellroy Verfilmung Deep Blue, finden sich immer wieder wunderschöne Totalen (Shelton hat eigentlich immer herausragende Kameraleute). In Hollywood Homicide ist die Stadt in beinahe jeder Szene präsent, bleibt dabei leider meist nur Wandtapete. Das vielleicht spannendste an dem Film ist der Versuch Harrison Ford und Josh Hartnett in eine Buddy-Comedy zu zwängen und dabei zuzusehen was passiert. Überraschend Fords komisches Talent, hilfreich sicher manch wirksamer One-Liner, gerade im ersten Drittel des Films. Nach etwa 60 Minuten übernimmt der Krimi Plot vollends und gerade wenn man daran denkt, es letztlich mit aufgemotzter TV-Movie Ware zu tun zu haben, zieht man die Schrauben noch einmal kräftig an. Ballereien in den Straßen, Verfolgungsjagden durch Venice, über den Hollywood Boulevard, das Chinese Theater darf nicht fehlen, genausowenig wie der finale Kampf auf dem Häuserdach. Dennoch: einzig Ford als grantelnder Cop und Immobilien-Makler im Nebenberuf hält einen bei der Stange, Hartnett bleibt blass. Wie nicht anders zu erwarten souverän inszeniert – man kann sich des Eindrucks nicht erwähren, dass bei diesem Package mehr drin gewesen wäre. Mit knapp 2 Stunden entschieden zu lang. Achja, die weiblichen (Neben)-Figuren sind durch die Bank ein Witz, unter aller Kanone Lena Olin als „Femme Fatale“.

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