Mr.Okada
TV: Entourage (HBO 2004/5)
mr.okada | 25. August 05 | Topic 'TV'

Entourage gefällt mir zur Zeit ganz gut. Manches ist mir zwar schlichtweg zu albern, vieles mag ich jedoch sehr. Es geht um einen aufstrebenden Hollywoodstar und dessen Buddys, die ihm auf Schritt und Tritt durch L.A. folgen. Es ist leichte Comedykost für Jungs (und Junggebliebene – ähem), die man mit ein paar kühlen Bier herunterspülen kann, an einem heissen Sommerabend. Schon allein deshalb wird sich Entourage nicht nach Deutschland verkaufen. Sommer? Hallo?

Das Format läuft im Moment in der zweiten Staffel (13 Folgen) auf HBO. Man geht dort bereits auf das Ende zu und in zwei Wochen ist es dann erstmal aus und vorbei. HBO hat zwar bereits die nächste Staffel geordert (mehr Folgen, mehr Budget), aber bislang sind noch nicht mal die Drehbücher geschrieben. Man kann also frühestens im nächsten Sommer mit neuen Folgen rechnen.

Die erste Staffel gibt es zum Beispiel hier als DVD-Box. In den leider nur 8 Folgen lernt man Vince Chase (Adrian Grenier) und seine Entourage kennen. Handlung will ich mir sparen. Kann man hier nachlesen. Am spannendsten finde ich die Figur von Ari (Jeremy Piven), dem Agenten von Vince. Ari ist das wandelnde Klischee an albtraumhaften Vorstellungen, die man sich von einem Agenten in Hollywood machen kann. Gleich in der ersten Folge gibt es eine Szene zwischen ihm und Kevin Connolly, der Vinces besten Kumpel Eric spielt und gerne sein Manager wäre. Die beiden gehen sowas von Aufeinander los, in einem dieser hippen Restaurants in L.A., ich hab mich weggeschmissen.

Ich entscheide in der Regel bereits nach dem Pilot ob ich mehr sehen will. Diese Szene hats für mich gebracht. Nach 3 Folgen hing ich am Haken. Man muss dazu sagen, eine Folge Entourage dauert gerade mal 27 Minuten. Weil man natürlich nicht auf ein allzugrosses Stammpublikum spekulieren kann, braucht man die Episoden Arcs, die dann in der kurzen Laufzeit durchgeprügelt werden müssen. Für die größeren Arcs, über die Staffel oder noch weiter, hat man dann zu wenig Raum. Diese Arcs gibt es zwar, etwa die Beziehungsunfähigkeit von Vince, seine narzistischen Züge, die gegenseitige Abhängigkeit zwischen Vince und E, aber das bleibt zugegebenermaßen recht oberflächlich. Es sind vor allen Dingen die Spässchen, die man sich auf Kosten des Hollywood Milieus macht und die der geneigte Filmbuff auch entschlüsseln kann, die Entourage ausmachen.

So taucht etwa ein Filmkritiker auf, der verdächtig an Harry Knowles erinnert, ein Autorenfilmer, der verdächtig an Autorenfilmer erinnert, und haufenweise Cameo Auftritte von Scarlett Johanssen über Jessica Alba bis hin zu Mark Wahlberg, der Entourage mitproduziert hat. Das alles kann man sich ganz wunderbar mit ein paar Kumpels beim Biertrinken ansehen. Für Frauen, behaupte ich mal, ist Entourage nicht erste Wahl. Obwohl, da kann man sich oft täuschen.

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